Ausbildung präparationstechnischer assistent
Präparationstechnische/r Assistent/in (schul.) Ausbildung & Beruf
Informationen zum Berufsbild
Was sind die Aufgaben eines Präparationstechnischen Assistenten?
Bestimmt erinnerst du dich an die vielfältigen Tier- und Pflanzendarstellungen, die in den Biologieunterrichtsräumen deiner Schule zu bewundern waren. Oder an die steinernen Fußspuren in naturwissenschaftlichen Museen. Mit einer Ausbildung als präparationstechnischer Assistent bist du genau dafür verantwortlich – für die Aufbereitung von Tieren, Pflanzen, Gesteinsproben oder auch menschlichen Organen.
Die Präparation im Allgemeinen
Als präparationstechnischer Assistent stehen dir diverse Möglichkeiten offen, da du dich für eine von drei Fachrichtungen in deiner Lehre entscheiden kannst – Biologie, Medizin oder Geowissenschaften.
Abhängig von deiner Spezialisierung arbeitest du mit unterschiedlichen Substanzen und musst infolgedessen selbstverständlich auch differenzierte Kenntnisse anwenden. Die grundlegende Tätigkeit ist jedoch überall ähnlich, denn in allen Schwerpunkten geht es darum, Rekonstruktionen beziehungsweise Modelle von Tieren, Pflanzen, menschlichen Organen oder Gesteinen zu gestalten.
Dein primärer Arbeitsort ist dabei selbstverständlich das Labor, denn dort erfolgen mikroskopische Untersuchungen sowie die Vor- und Nachbereitung deiner Substanzen.
Fachrichtung Biologie
Die Fachrichtung Biologie ist vermutlich der bekannteste Sektor der Präparation. Wenn du dich für diese Richtung entscheidest, kümmerst du dich um die Bearbeitung von Tier- und Pflanzenmaterial zu Demonstrations- und Anschauungsobjekten sowie die Anfertigung von Dermoplastiken, wie die naturgetreue Nachbildung von Tieren bezeichnet wird.
Bei diesem Prozess werden Modelle erstellt, die anschließend mit der gegerbten Tierhaut bezogen werden, sodass ein authentisches und lebensechtes Bild entsteht. In dieser Fachrichtung arbeitest du ebenfalls mit pflanzlichen Materialien, die beispielsweise für nachfolgende Demonstrationszwecke konserviert werden müssen.
Fachrichtung Medizin
Auch für die Medizin bist du als präparationstechnischer Assistent von größter Bedeutung, denn du produzierst nicht nur Präparate von menschlichen und tierischen Organen für Ausbildungszwecke, sondern unterstützt auch bei der Versorgung von Verstorbenen, indem du die Körper professionell konservierst, lagerst oder nach einer Obduktion wiederherstellst.
Oft arbeitest du dabei in Kooperation mit Bestattungsinstituten und hast Kontakt zu den Hinterbliebenen. Handelt es sich bei deinem Arbeitsort um ein Universitätsklinikum, bist du zudem für die Begleitung von sogenannten Präparierkursen zuständig. In diesen Kursen erlangen Studenten, die sich in der medizinischen Ausbildung befinden, ein umfassendes Wissen über die makroskopische Anatomie des Menschen und können an Präparaten lernen.
Fachrichtung Geowissenschaften
Wenn du dich mehr für die Umwelt und die Historie der Erde begeistern kannst, ist die Fachrichtung Geowissenschaften genau das Richtige für dich.
Hier präparierst du Gesteinsproben oder aber urgeschichtliche Abdrücke von Pflanzen oder Tieren und bereitest sie für den Einsatz im Naturkundemuseum oder für Lehrveranstaltungen vor. Dabei arbeitest du nicht nur mit deinen Händen, sondern hauptsächlich mit spezialisierten Werkzeugen und Apparaturen, um das Material bestmöglich zu behandeln.
Zusätzlich bist du dafür verantwortlich, verschiedene Testverfahren an Gesteinen und anderen Stoffen durchzuführen.
Voraussetzungen
Welche Voraussetzungen sollte ich für die Ausbildung als Präparationstechnische/r Assistent/in erfüllen?
Da die Ausbildung zum präparationstechnischen Assistenten durch ihre verschiedenen Schwerpunkte sehr vielfältig ist, musst du neben dem mittleren Schulabschluss weitere unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. Allgemein solltest du für den Beruf jedoch...
- geschickt sein und eine gute Hand-Auge-Koordination haben
- sorgfältig arbeiten
- einen Sinn für Ästhetik mitbringen
- ein gutes Durchhaltevermögen haben
- psychisch stabil sein
Da du im medizinischen Bereich ggf.
auch mit Angehörigen von Verstorbenen oder Bestattungsinstituten in Kontakt kommst, solltest du hierfür zusätzlich eine gute Kommunikationsfähigkeit und Empathie mitbringen.
Für den geowissenschaftlichen Schwerpunkt solltest du außerdem ein gutes technisches Verständnis und besonders handwerkliche Fähigkeiten vorweisen können.
Ablauf und Inhalte
Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung zum präparationstechnischen Assistenten ist eine schulische Ausbildung, welche fast ausschließlich in der Berufsschule stattfindet.
Anders als bei der dualen Ausbildung bist du hier also nicht regelmäßig im Ausbildungsbetrieb, um praktisch zu arbeiten. Deine praktischen Fähigkeiten erwirbst du durch Übungen in der Berufsschule und durch Praktika in Betrieben.
Was lernt man in der Ausbildung als Präparationstechnische/r Assistent/in?
Schulische Inhalte
Da die Ausbildung fast ausschließlich in der Schule stattfindet, werden dir hier auch die wichtigsten Kenntnisse beigebracht.
So wird natürlich auf den naturwissenschaftlichen Bereich Biologie und Chemie besonders Wert gelegt, da du für die Präparation umfassende biologische und anatomische Kenntnisse benötigst. Ohne diese Kenntnisse könntest du ansonsten das wertvolle Präparationsmaterial zerstören oder aber im Umgang mit dem menschlichen Körpern schwerwiegende Fehler machen.
Da die Konservierung und Desinfektion besonders wichtig im Umgang mit Präparaten ist, gehört auch Chemie zu einem deiner wichtigsten Fächer. Einen Großteil der Zeit wirst du außerdem vor dem Mikroskop verbringen und lernen, wie du deine Materialien richtig analysierst, deine Arbeitsergebnisse auswertest und schriftlich festhältst.
Auch die künstlerische Seite kommt in deiner Ausbildung nicht zu kurz, denn im Fach Kunst und Werken lernst du, wie du Präparate naturgetreu herstellst und gestaltest.
Praktikum
Damit du nicht nur die Schulräume siehst, sondern auch einmal richtige Betriebsluft schnuppern und deine Kenntnisse praktisch anwenden kannst, umfasst die schulische Ausbildung auch ein Betriebspraktikum.
Dort erhältst du einen Einblick in die Arbeitsmethoden des Instituts und kannst erste Aufgaben selbst übernehmen.
Der Beruf Präparationstechnische/r Assistent/in passt gut zu dir, wenn ...
- ... du in deinem Beruf gerne etwas mit deinen Händen erschaffen möchtest
- ...
du in deinem Beruf gerne aus der Reihe tanzen möchtest
Der Beruf Präparationstechnische/r Assistent/in passt weniger zu dir, wenn ...
- ... du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest