Wassergymnastik ist uns Menschen bekannt: Nach Blessuren, bei körperlichen Einschränkungen und im fortgeschrittenen Alter gilt die Bewegung im Wasser als besonders schonend und gelenkschonend.

Diese Methode setzen wir auch bei Pferden ein. Das Aquatraining für Pferde stellt eine Art von Physiotherapie im Wasser dar. Die Tiere bewegen sich intensiv, doch die Belastung von Sehnen und Gelenken ist deutlich geringer als außerhalb des Wassers.

Informieren Sie sich in unserem Ratgeber umfassender über das Aquatraining für Pferde!

Woher stammt die Idee des Pferde-Aquatrainings?

Vor etwa zwei Jahrzehnten begann man in den Vereinigten Staaten, Pferde in Schwimmbecken schwimmen zu lassen. Besonders für Rennpferde war dies vorteilhaft, da sie sich beim Schwimmen dehnen mussten und ihren Rücken durchdrückten.

Reitpferde profitierten weniger, da die Haltung mit gestrecktem Hals und durchgedrücktem Rücken eine andere Haltung der Wirbelsäule fördert als beim Reiten. Außerdem entwickelt sich die Muskulatur unterschiedlich.

Allerdings war das Schwimmen für die Tiere oft mit Stress verbunden.

Daher kam die Idee auf, den Wasserstand etwas zu verringern. Die Vierbeiner konnten fortan auf überfluteten Laufbändern laufen. Dies war der sogenannte Aquatrainer, der bis heute verwendet wird. Im Idealfall wechselt man das Wasser bei jedem Pferd, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.

Wie läuft das Aquatraining ab?

Das Verfahren, das Pferd in den Aquatrainer zu bringen, gestaltet sich wie folgt:

• Das Pferd wird grundsätzlich in den trockenen Aquatrainer geführt.
• Anschließend wird das Laufband aktiviert.
• Erst danach wird das Wasser bis zu einer Höhe von wenigen Zentimetern eingelassen.

Die meisten Tiere versuchen zunächst, auf der Oberfläche des Wassers Halt zu finden. Dies ist selbst bei Pferden der Fall, die Wasser eigentlich gewohnt sind. Daraus resultiert eine enorme Muskelanstrengung.

Die Muskulatur wird intensiv trainiert, während die Belastung gering bleibt.

Erhöht man den Wasserstand, versuchen die Tiere nicht mehr, auf dem Wasser Halt zu finden. Für den Bewegungsablauf bedeutet das: Der Vierbeiner muss zunächst mit dem Huf die Wasseroberfläche durchbrechen.

Die Bewegung durch das kalte Nass erfordert eine andere Kraft als die Bewegung durch die Luft. Sinkt der Huf ab, kommt es zu einer stark verkürzten Stützbeinphase mit anschließender zügiger Abrollphase. Das Pferd bewegt sich also anders als beim Gehen auf festem Boden.

WICHTIG:

Der Aquatrainer wird hygienisch betrieben. Es besteht kein erhöhtes Risiko für die Pferde, sich mit Erregern, die an der Mauke oder Strahlfäule beteiligt sind, zu infizieren.

Wie lange sollte ein Pferd im Aquatrainer trainieren?

Sobald sich der Vierbeiner an den Trainer gewöhnt hat, dauert das reguläre Training in etwa 45 Minuten.

Nachdem das Laufband eine Weile ohne Wasser gelaufen ist, wird es in die Vorrichtung geleitet. Bei maximaler Wasserhöhe bewegen sich die Tiere dann für ungefähr 25 bis 30 Minuten.

Sie sollten insgesamt mehr Zeit als die erwähnte Dreiviertelstunde einplanen, da Sie noch den Schweif schützen und die Beine abspritzen und anschließend trocknen müssen.

Wie oft trainiert ein Pferd im Aquatrainer?

Pferde, die sich in der Rehabilitation befinden, können täglich oder mehrmals pro Woche trainieren. Gesunde Pferde werden meist einmal pro Woche in das Trainingsgerät gebracht. In der Regel bemerkt der Besitzer selbst, welcher Abstand für sein Tier am besten geeignet ist.

Wie funktioniert das Training mit der Gegenstromanlage?

Der Effekt des erhöhten Wasserwiderstands im Aquatraining kann durch eine Gegenstromanlage verstärkt werden. Dadurch wird der Schub in der Hinterhand verstärkt.

Dieses Training wird grundsätzlich langsamer aufgebaut als das normale Aquatraining. Anfangs findet es in kurzen Intervallen statt, beispielsweise zweimal täglich drei bis vier Minuten Training. Später wird das Aquatraining gesteigert, so dass nach acht Wochen zweimal 20 bis 25 Minuten im Schritt und 10 Minuten Trab möglich sind.

Wann ist Aquatraining vorteilhaft für Ihr Pferd?

Ein großer Nutzen entsteht durch wohldosiertes Training und einen sehr langsamen Trainingsbeginn. Beim Führen an der Hand ziehen sich die Tiere oft Folgeverletzungen zu. Die Vorteile der sogenannten Hydrotherapie in der Rehabilitationsphase sind wissenschaftlich nachgewiesen.

Und auch in der Ausbildung von Sportpferden wird der Aquatrainer heutzutage eingesetzt.

Im therapeutischen Bereich ist das Hydro-Training sinnvoll, wenn:

• Sehnen geschädigt sind.
• der Vierbeiner Rückenbeschwerden hat.
• die postoperative Rehabilitation sanfte Bewegung benötigt.

• präventiv trainiert werden soll.
• der Muskelaufbau von Bedeutung ist.

Pferde profitieren beispielsweise vom Aquatraining, wenn sie operiert wurden und eine längere Erholungsphase benötigen, damit sich der geschwächte Bewegungsapparat regenerieren kann.

Da die Vierbeiner einen starken Bewegungsdrang haben und Aquatraining Gelenke und Sehnen entlastet, stellt der Aquatrainer eine gute Möglichkeit dar, die Tiere wieder in Bewegung zu bringen.

Vor allem verletzte Pferde profitieren vom Aquatraining, da sie im kühlen Nass schneller wieder mit dem Training beginnen können als an Land.

Dies liegt an der Auftriebskraft des Wassers, die einen Teil des Gewichts des Tieres trägt. Was Gelenke und Sehnen in den Beinen und Füßen belastet, ist das eigene Körpergewicht. Die verletzten oder gerade heilenden Strukturen werden beim Aquatraining also geschont.

Gleichzeitig muss der Vierbeiner beim Laufen gegen den Druck des Wassers arbeiten. Der Trainingsreiz für die Muskulatur ist also höher.

TIPP:

Kaltes Wasser für die Genesung

Für Aquatraining wird in der Regel kaltes Wasser eingelassen.

Die Gelenke und Sehnen werden unter der (geringen) Belastung gekühlt. Wenn der Vierbeiner im kalten Wasser trainiert, fördert dies die Durchblutung der Muskeln. Darüber hinaus wird der Stoffwechsel angeregt und das Herz-Kreislauf-System gestärkt.

Trainieren Sportpferde im Aquatrainer?

Viele Pferde lieben Wasser.

Die Tiere gewöhnen sich schnell an den Aquatrainer und genießen ihre entspannenden Trainingseinheiten. Bei Sportpferden, die regelmäßig an Turnieren teilnehmen, wird der Aquatrainer in der Ausbildung ergänzend eingesetzt, um Beweglichkeit und Fitness zu fördern.

Die Muskulatur wird beim Training gestärkt, und die Tiere bauen Kondition auf. Da die Geschwindigkeit des Laufbands präzise gesteuert werden kann, ist Aquatraining eine gut kontrollierbare Trainingsoption, insbesondere für Sportpferde.

Wie hoch sind die Kosten für das Aquatraining Ihres Pferdes?

Eine pauschale Antwort auf die Frage nach den Kosten ist nicht möglich.

Die Preise für das Aquatraining variieren je nach Anbieter. Sie hängen auch davon ab, ob Ihr Vierbeiner Mitglied im Pensionsstall ist, eine langwierige Therapie mit zusätzlichen Anwendungen durchläuft oder nur einzelne Stunden für das Hydro-Training in Anspruch nimmt.

Eine einzelne Behandlung im Aquatrainer kostet in der Regel zwischen 40 und 55 Euro.

Am besten erkundigen Sie sich direkt telefonisch oder per E-Mail im Therapiezentrum Ihrer Wahl nach den Preisen.

Aquatrainer für Pferde in einzelnen deutschen Bundesländern

Viele Pferdebesitzer suchen in ihrer Nähe Reitanlagen oder Pferdetherapiezentren mit Aquatrainer, wo sie Rehabilitations- oder Trainingseinheiten für ihren Vierbeiner vereinbaren können.

Wir haben recherchiert und für einige Bundesländer mögliche Orte für ein Aquatraining aufgelistet:

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Quellenangaben und weiterführende Informationen:

zentaurin.de/sites/Aquatraining_beim_Pferd.html

leensoldaat.com/de/aquatraining-hydrotherapie-pferd/

pferde-klinik.de/infothek/infos-rund-um-das-pferd/rehabilitation-aquatrainer.html

stresan.de/blog-aquatraining-fuer-pferde/

starck-reitanlage.de/therapie-training/aquatrainer/

reiterrevue.de/ausbildung-und-praxis/ausbildung/pferde-im-wasser-optimal-trainieren-9357427.html

horsediaries.de/2018/01/erfahrungsbericht-aquatraining-gastbeitrag-einer-leserin/

wikipedia.org/wiki/Aquatrainer

xn--aquatrainer-mnsterland-4lc.de/HAeUFIGE-FRAGEN/

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