Andrea wett

Winternotprogramm für Obdachlose

Am 1. November begann in Hamburg erneut das Winternotprogramm, welches Personen ohne festen Wohnsitz zusätzliche Schlafgelegenheiten bereitstellt. Unsere Kirchengemeinde Heilige Familie ist erstmals an diesem Angebot beteiligt, und seit dem 1.

November sind die neuen Bewohner in unserer Gemeinde untergebracht.

Auf der Grünfläche gegenüber der Kindertagesstätte bei der Mariengrotte werden im Rahmen des Hamburger Winternotprogramms zwei Wohnmodule aufgestellt. Es handelt sich dabei um ein Modul mit zwei Schlafplätzen sowie ein Sanitärcontainer mit Duschmöglichkeit.

Dort werden unsere Hinz und Kunzt Verkäufer Herr Horvath und Herr Berger, welcher auch schon des Öfteren an unserem Mittagstisch teilgenommen hat, einziehen. Das Winternotprogramm endet zum 31.

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März. Die Module werden dann wieder abtransportiert. Zumindest für zwei weitere Wintermonate, jeweils von November bis März, hat die Gemeinde der Stadt zugesichert, den Platz erneut für zwei obdachlose Menschen zur Verfügung zu stellen.

Es wurde versucht, die Plätze Personen anzubieten, die bereits in unserer Gemeinde bekannt sind.

Dadurch besteht die Möglichkeit, ihnen nicht nur einen warmen Schlafplatz während der kalten Jahreszeit, sondern auch ein Gefühl von Zuhause zu geben. Ein Team von Betreuern wird sicherstellen, dass sich Herr Horvath und Herr Berger in den kommenden Wintermonaten bei uns wohl fühlen. Sollten Sie Fragen zum Winternotprogramm haben oder Ihre Unterstützung anbieten wollen, wenden Sie sich bitte an Andrea und Michael Wett unter der E-Mail Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt!

Interview mit Andrea Wett:

Weshalb engagiert sich Ihre Gemeinde erstmalig am Winternotprogramm?

Die Schicksale der zahlreichen zu uns geflüchteten Menschen haben mich in den letzten Monaten sehr berührt. Da wir in unserer Kirchengemeinde aber auch schon seit geraumer Zeit einen Hinz & Kunzt­Verkäufer haben, der alle vier Wochen nach dem Gottesdienst die Obdachlosenzeitung vertreibt, bewegt mich ebenfalls die Notlage dieser Menschen immer wieder.

Aus diesem Grund habe ich vor einem Jahr den Kontakt zur Hamburger Sozialbehörde gesucht. Zusätzlich führte ich Gespräche mit einer Mitarbeiterin einer anderen Kirchengemeinde, welche am Winternotprogramm partizipiert. Daraufhin beschloss ich, dieses Projekt in unserer Gemeinde umzusetzen. Eventuell können wir dadurch weitere Gemeinden dazu anregen, sich zukünftig an diesem Projekt zu beteiligen.

Was unternehmen Sie aktuell konkret?

Wir als Gemeinde stellen lediglich das Areal für die Wohnmodule bereit.

Sämtliche Kosten für die Anmietung der Module, die Anschlussgebühren für Wasser und Strom, die Verbrauchskosten sowie die Ausstattung der Module mit Mobiliar und Bettwäsche werden von der Sozialbehörde getragen. Es ist jedoch wünschenswert, dass die Übernachtungsgäste von der Gemeinde betreut werden. Hierfür haben wir einen Kreis von sechs bis sieben Haupt­ und Ehrenamtlichen ins Leben gerufen: Wir werden für die Dauer des Programms in den kommenden Monaten zwei bis drei Mal pro Woche nach dem Rechten sehen.

Die Gäste sollen sich willkommen und in der Gemeinde integriert fühlen. Da es sich bei diesem Projekt in unserer Gemeinde um ein Novum handelt, sind wir noch ein wenig gespannt, was genau auf uns zukommt.

Wir freuen uns, wenn auch Sie unsere beiden neuen Nachbarn bei uns herzlich willkommen heißen!

 
Interview mit freundlicher Genehmigung der Neuen KirchenZeitung des Erzbistums Hamburg
Webseite Neue KirchenZeitung Hamburg

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